Der Sperlingskauz

Der Sperlingskauz (lateinisch: Glaucidium passerinum) hat eine Körpergröße von ca. 16 cm und eine Spannweite von rund 35 cm. Damit ist er die kleinste europäische Eule und nicht viel größer als ein dicker Spatz. Die Vögel besitzen ein weiß gesprenkeltes bis gebändertes Gefieder. Die Unterseite sowie die »Augenbrauen« sind weißlich gefärbt. Im Gegensatz zu anderen Eulen handelt es sich um tagaktive Tiere, die gern im Wipfel hoher Nadelbäume sitzen und ihr Revier im Auge haben. Vor allem die Morgen- und Abenddämmerung dient der Jagd. Der Minikauz ernährt sich von Mäusen, Ratten, Bilchen, verschiedenen Amphibien und Reptilien sowie kleinen Vögeln. Während der Fütterungszeit der Jungen, aber auch in den Wintermonaten, werden häufig Nahrungsdepots angelegt. Nachts ist der Sperlingskauz nie unterwegs, denn er könnte dann leicht zur Beute der großen Eulen werden. Für die Brut benötigen die Vögel geeignete Baumhöhlen, die in der Regel vorher von Spechten angelegt und dann nicht mehr von diesen genutzt wurden. Es findet nur eine Jahresbrut im Frühling statt. Die Jungen schlüpfen nach rund einem Monat. Nach einem weiteren Monat verlassen sie die Baumhöhle und werden anschließend noch eine Zeitlang von ihren Eltern versorgt. Der Sperlingskauz ist ein Standvogel, der sein Revier nicht verlässt. Als Höhlenbrüter benötigt er weiträumige Altholzbestände mit hohem Nadelholzanteil. Für die Nahrungssuche sind lichte Bereiche, wie offene Schneisen, Moore oder kleine Wiesen, aber auch ein großer Anteil an stehendem Totholz notwendig. Die größte Gefährdung der Tiere geht heute von der Veränderung ihrer Lebensräume aus. Daher gehören die Erhaltung möglichst unberührter, naturnaher Waldgebiete und geeigneter Höhlenbäume zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen für diese seltene Vogelart.